Eigentlich muss ich ja dem Punk dankbar sein. Weil, im Nachhinein betrachtet, konnte nur er mich aus der Beziehung mit dem Ex-Arsch rausholen.
Den Ex-Arsch habe ich bis zur Selbstaufgabe geliebt. Er war in dieser Hinsicht distanzierter und war mit mir zusammen, weil ich ihn regelmässig mit Geld und/oder Job versorgt habe. Selbst als ihm die Hand ausgerutscht ist, bin ich ihm noch hinterhergekrochen. Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, mich von ihm zu trennen. Am Schluss war ich ja nur noch ein Wrack. Da musste schon was Grösseres kommen.
Ja, und dann kam der Punk. Ich bedachte ihn seit jeher mit dieser Art schwärmerischer Liebe, die ein Teenager für seinen Lieblingsstar empfindet. Es war beim ersten Mal - fünf Jahre zuvor - Liebe auf den ersten Blick gewesen. Von meiner Seite aus. Daraufhin wuchs er in meinem Herzen zum Held heran, wenn ich ihm sporadisch begegnete, sah ich in ihm nur die guten Eigenschaften und schuf mir daraus nach und nach ein Traumbild.
So schaffte ich es endlich, mich vom Ex-Arsch zu lösen, der Punk entpuppte sich als psychopathischer Egoman und ich halte die Liebe seitdem für eine doofe Illusion.